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Riester-Rente: Allianz

Update 23.08.2021

Es gibt viele berechtigte Kritik an der Riester-Rente, insbesondere an der damit verbundenen Bürokratie hinsichtlich der Zulagen- und Steuerförderung. Auch die Beratungsqualität ist bei diesem Thema in der Praxis oft unterirdisch. Dabei sind die Ergebnisse von Riester-Renten bei richtiger Gestaltung in der Ansparphase sehr gut, insbesondere in Anbetracht der Zinsentwicklung. Nur in der Rentenphase gibt es Probleme, die Renten fallen geringer aus als vor 20 Jahren kalkuliert. Das liegt aber weniger an den Anbietern, sondern an der Niedrigzinspolitik, die sich hier natürlich stark auswirkt. 

Wir sind im Rückblick froh, dass wir den Anbieterwechsel von der DWS zur Allianz - trotz des hohen Aufwands - konsequent durchgeführt haben. Die Garantiewerte wurden dadurch durchgängig erhöht - durch den Wechsel gilt das Guthaben bei Übergang als neuer Garantiewert, während der Garantiewert bei der DWS durch zinsbedingt, prognostizierbare Verluste gesunken wäre. Aktuell kommen zwei weitere Aspekte hinzu:

  • Der Gesetzgeber senkt den Garantiezins ab 01.01.2022 von 0,90% auf 0,25%.
  • Die Allianz schließt den von uns favorisierten Tarif InvestFlex ab 2022 für Neuabschlüsse (der einzige Tarif mit Fondsanlagen)

Damit spricht alles dafür, diesen Tarif zu sichern. Der Garantieanteil bleibt positiv verzinst - Garantiezins 0,90%, tatsächliche Verzinsung 2021 mit 2,3% immer noch wesentlich höher als bei anderen Riesterprodukten). Die Fondsauswahl für den Fondsanteil hat eine gute Qualität: Fonds von Allianz, DWS, Flossbach von Storch, Fidelity u.a.
Allianz Riester-Fonds Ergebnisse langfristig

Alle betroffenen Kunden erhalten im Sep./Okt. 2021 die Informationen zu möglichen Beitragsanpassungen sowie Zuzahlungen für das aktuelle Kalenderjahr. Grundsätzlich machen Beitragserhöhungen mit dem aktuellen Markthintergrund Sinn. Die dadurch entstehenden Abschlusskosten sind jedoch zu beachten: 2,50% auf die erhöhte Sparsumme (Maximalwert, bei kürzeren Laufzeiten weniger als 2,50%).


Update 10.03.2021

Viele Kunden waren überrascht, als wir 2019 den Allianz Invest Flex Tarif als Alternative zur DWS Riester-Lösung empfohlen haben. Wir haben immer betont, dass wir die reine Investmentlösung für den besten Weg halten.

Auch in diesem Bereich hat die extreme Zinsentwicklung ein Umdenken erforderlich gemacht. Die hohen Kursgewinne bei deutschen Staatsanleihen in den DWS Rentenfonds brachten die Gelegenheit, die Gewinne zu realisieren und den Gesamtbestand kostenfrei (Sonderregelung bei der Riester-Rente) zur Allianz zu wechseln. Hier nochmal der nicht unkomplizierte Zusammenhang von sinkenden Zinsen und Kursgewinnen:
Sonderausgabe Finanzwissen: Anleihen

Die Entscheidung war auch in der Rückbetrachtung goldrichtig:

  • Der Allianz Deckungsstock wird 2021 mit 2,3% (2020 2,6%) verzinst, während die laufenden Renditen der DWS Rentenfonds nun im negativen Bereich liegen. Allerdings erwarten wir auch bei der Allianz weitere Rückgänge in den nächsten Jahren.
  • Der Aktienfondsanteil bei der Allianz ist höher als bei der DWS, weil weniger Kapital für die Rückdeckung der Garantie notwendig ist.

Wir waren mit dem Wechsel zur Allianz dennoch zögerlich und haben vorsichtshalber überwiegend geringe feste Sparraten vereinbart, weil eine Riester-Reform mit einer Lockerung der Garantie zu einer Neubewertung hätte führen können. Nun ist auch das klar: Die Politik schafft es auch in dieser Legislaturperiode nicht, die Reformpläne in die Tat umzusetzen, ein Trauerspiel!


Weitere Vorgehensweise bei der Allianz

Der feste Sparbetrag bei der Allianz kann mit dem Wissen um die ausgebliebene Reform nun erhöht werden oder der gewünschte Sparbetrag wird weiterhin über eine jährliche Zuzahlung erreicht. Es gibt hier keine generelle Empfehlung von uns. Die Sicht ist kundenindividuell. Die Vor- und Nachteile beider Varianten:

Sparbetrag anpassen
Auf die erhöhte Sparsumme fallen Abschlusskosten an, die verteilt auf die kommenden fünf Jahre dem Vertrag belastet werden. Die Abschlusskosten sind abhängig von der Vertragslaufzeit und betragen maximal 2,50%. Der Vorteil ist der wegfallende Verwaltungsaufwand für die ansonsten notwendigen Zuzahlungen. Nachteilig würde die Erhöhung, falls aufgrund politischer Reformen ein Anbieterwechsel sinnvoll werden sollte. Die Wahrscheinlichkeit für einen ratsamen Anbieterwechsel ist gering, da der Allianz Tarif als Hybridlösung sehr flexibel ist (z.B. könnte im bestehenden Tarif der Fondsanteil problemlos erhöht werden, wenn die Garantieregelung bei einer Riester-Reform gelockert wird).

Sparbetrag gering lassen und mit jährlichen Zuzahlungen (für die maximale Förderung) ergänzen
Der Verwaltungsaufwand (für Kunde und Berater) ist höher. Vorteilhaft bleibt diese Variante aber im Hinblick auf einen (unwahrscheinlichen aber nicht auszuschließenden) Anbieterwechsel.


Update 06.01.2020

Depoteinsicht: Die DWS Verkäufe sind bereits am 02.01.2020 gebucht, während die Einbuchungen bei der Allianz (InvestFlex) erst Mitte Januar erfolgen. Bis dahin ermäßigt sich der Gesamtdepotwert um den gewechselten Riesteranteil.

Beitrag 2020: Informationen zu möglichen Zuzahlungen im Jahr 2020 (für die maximale Zulagen bzw. steuerliche Förderung) erhalten alle Allianz Riester Kunden im 3. Quartal 2020.

Allianz Überschüsse 2020: Die Allianz hat die Überschüsse für den Deckungsstockanteil bei dem Allianz Riestertarif FlexInvest von 2,90% um 0,30% auf 2,60% gesenkt - also wie erwartet nur eine moderate Reduzierung. Weitere Anpassungen in den nächsten Jahren in Richtung des Garantiezinses von 0,90% sind wahrscheinlich.


Wechsel von DWS zur Allianz ab September 2019

Wir haben im September begonnen, unsere Kunden über die Wechselmöglichkeiten zu informieren. Die wichtigsten Punkte:

  • Gute Zwischenergebnisse der DWS Riesterdepots: Die Zinsrückgänge haben zu hohen Kursgewinnen bei den Rentenfonds geführt, besonders im aktuellen Jahr 2019. Es handelt sich aber um Buchgewinne, die aufgrund der negativen Zinsen in den nächsten Jahren wieder abschmelzen würden.
  • Buchgewinne durch Anbieterwechsel realisieren: Um die Buchgewinne zu realisieren, ist im Einzelfall (insbesondere bei noch langlaufenden Verträgen) ein Anbieterwechsel eine clevere Option.
  • Ausnahmeregelung für Riesterverträge hilft: Während ein Anbieterwechsel in der Regel aufgrund der anfallenden Wechselkosten nicht ratsam ist, hilft bei Riesterverträgen eine gesetzliche Bestimmung: Von anderen Anbietern übernommene Gelder müssen kostenfrei angenommen werden, d.h. der Vertragswert zum Wechselstichtag wird zu 100% übertragen.
  • Umgekehrte Welt: Deckungsstock höher verzinst als Staatsanleihen. Der Deckungsstock einer Allianz Versicherung ist heute höher verzinst als ein Rentenfonds mit deutschen Staatsanleihen. Die Allianz-Überschüsse lagen in den letzten Jahren bei 2,90%. Rückgänge sind zu erwarten. Aber im aktuellen Zinsumfeld liegt schon der Garantiezins mit noch 0,90% höher als die Renditen von deutschen Staatsanleihen, die vor der Finanzkrise 2008 noch mehr als 4,00% brachten (10 Jahresanleihen).

Allianz InvestFlex

Allianz Invest Flex auf einen Blick
Allianz Faktenblatt Kapitalanlagen 
Allianz Auszeichnungen
Die neue Allianz Lebensversicherung (you tube Video, 2 Minuten)


Weitere Vorgehensweise 2020

Alle Kunden, die von der DWS zur Allianz gewechselt sind, erhalten zum Jahresbeginn 2020 weitere Informationen.

Beitrag 2020: Der feste Sparbetrag wurde im Einzelfall geringer angesetzt, um die Flexibilität hoch zu halten. Damit die Förderung (Zulagen, Steuerersparnis) im Jahr 2020 voll ausgeschöpft wird, muss dann eine einmalige Zuzahlung erfolgen. Individuelle Vorschläge werden erstellt.

Politische Reform: Falls es zu einer Reform kommt, werden nochmal alle in Frage kommenden Tarife geprüft. Der Tarif der Allianz ist eine Hybridlösung aus Investmentfonds und Versicherungsdeckungsstock. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er auch bei einer Reform passend bleibt und sich dann nur mehr Flexibilität bezüglich des Investmentanteils ergibt. Da schauen wir dann nochmal auf die Details.

Senkung des Garantiezinses: Auch eine Senkung des Garantiezinses von Kapitalversicherungen (aktuell 0,90%) wird bei der Zinsentwicklung wahrscheinlicher. Sofern diese 2020 kommt und eine mögliche Riester-Reform noch nicht geregelt ist, sollte der laufende Beitrag bei der Allianz erhöht werden.

Wieso diese aufwendige Vorgehensweise?: Auch wenn Riesterdepots bei unseren Kunden überwiegend nur einen kleineren Teil der Gesamtanlagen ausmachen, ist die Bedeutung dennoch nicht gering, da wir hier extrem lange Anlagezeiträume haben. Es geht ja nicht nur um die Ansparphase, sondern auch um die Rentenphase. Deshalb wirkt sich die Anbieter- und Tarifauswahl eine Anlagedauer von vielen Jahrzehnten aus, mit entsprechenden Zinseszinseffekten.


Fragen und Antworten zum Wechsel von der DWS zur Allianz

Kann der Garantiewert bei der Allianz unter den Garantiewert der DWS sinken?
Nein. Der Garantiewert erhöht sich unmittelbar mit dem Übertrag des Kapitals, da der Übertragungswert (inkl. der Buchgewinne der Rentenfonds) zuzüglich zukünftiger Einzahlungen als Mindestkapital zu Beginn der Rentenphase garantiert
wird.

Was passiert bei weiter sinkenden Zinsen?
DWS
Zunächst wären bei der DWS noch weitere Kursgewinne möglich, aber da unterm Strich die Verzinsung für die Folgebeiträge sinkt, wären die Verluste bis zum Ablauf noch höher.
Allianz
Wir erwarten auch bei der Allianz rückläufige Überschüsse. Aber von den aktuell kalkulierten 2,9% ist es noch ein ordentlicher Puffer über 0. Die Garantieverzinsung beträgt beim aktuellen Tarif noch 0,9%.

Was passiert bei steigenden Zinsen?
DWS
Bei den Rentenfonds führt dies zu Kursverlusten. Die Rendite für die bereits investierten Gelder bleibt negativ. Positiv wären Zinssteigerungen für die zukünftig zu investierenden Gelder. Die Verzinsung der Rentenfonds würde steigen und der Anteil der Mischfonds am Portfolio kann sich wieder erhöhen. Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg, da es nicht direkt um positive Zinsen geht - zunächst bedeuten Zinserhöhungen ja nur geringere Negativzinsen.
Allianz
Bei steigenden Zinsen würde der Druck auf geringere Überschüsse abnehmen. Höhere Zinsen wären bei der Allianz also auch eine positive Entwicklung.

Rentenphase
Aktuell liegt die Rentenleistung bei der Allianz – ausgehend von identischem Kapital zu Rentenbeginn – höher als bei der DWS. Sowohl die tatsächlichen Renten als auch die prognostizierten. Ein Vergleich der prognostizierten Renten macht wenig Sinn, da sich bis zum Rentenbeginn noch viel verschieben kann - abhängig insbesondere von der Zinsentwicklung.

Wenn es zu Reformen kommt
Wenn es zu den politisch diskutierten Reformen kommt (höhere Flexibilität bei den Garantieregelungen), könnten reine Investmentlösungen wie die der DWS davon profitieren, weil wieder höhere Anteile in Misch- und Aktienfonds möglich wären. Das gilt auch für die von uns empfohlene Allianz Invest Lösung. Auch hier wäre dann ein höherer Anteil in Misch- und Aktienfonds möglich. Bei einer Reform würde PS Finanz nochmal alle Optionen prüfen. Es ist nicht auszuschließen, dass nach einer Reform nochmal ein Anbieterwechsel ratsam ist, allerdings nur bei noch sehr langen Restlaufzeiten. Bei noch langlaufenden Verträgen empfehlen wir deshalb, nur eine geringe Sparrate zu vereinbaren (25 bis 50 € Monatsbeitrag). Die Beitragssumme über die Vertragslaufzeit wird mit 2,50% Abschlusskosten kalkuliert, die nicht gleichmäßig mit jedem Beitrag, sondern als Abschlusskosten verteilt auf die ersten fünf Vertragsjahre den Beiträgen entnommen werden.

Verwaltungsaufwand und Vergütung PS Finanz
Es gibt keine Zusatzverdienstanreize für PS Finanz. Im Gegenteil: Abschluss- und Betreuungsvergütungen sind bei den aktuellen Allianz Tarifen geringer als bei der DWS. Das liegt insbesondere daran, dass der Wechsel des Depotwertes kostenfrei erfolgt. Auch vor diesem Hintergrund ist PS Finanz an einer schlanken - soweit möglich digitalen - Abwicklung gelegen. Die Allianz Daten werden für den Finanzstatus/die Depoteinsicht eingepflegt. Anders als bei der DWS jedoch nicht automatisiert täglich, sondern manuell jeweils zum Jahresbeginn. Der Aufwand für PS Finanz ist bei der Allianz wesentlich höher, wir hoffen im Zuge der Digitalisierung aber auf automatisierte Lösungen in naher Zukunft.


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