Wir empfehlen, die stark gefallenen Preise von Aktienfonds für eine Aufstockung der Vorräte zu nutzen: Preiswert einsammeln, Käufe zeitlich verteilen, weltweit streuen, 10 Jahre Mindesthaltbarkeitsdauer beachten.
Sir John Templeton: Haussemärkte entstehen aus Pessimismus, wachsen in Skeptizismus, reifen in Optimismus und sterben schließlich an Euphorie. Darum sind Zeiten des größten Pessimismus die besten Zeiten, um zu kaufen. Und Zeiten des äußersten Optimismus sind die besten Zeiten, um zu verkaufen.
Wir erwarten weiterhin starke Schwankungen an den Aktienmärkten in den nächsten Wochen. Wann der Tiefpunkt erreicht wird, wissen wir nicht. Aber wir wissen: Am Freitag dem 13. März 2020 ist bereits sehr, sehr viel Pessimismus und Panik eingepreist. Wir haben Kaufzeiten für offensive Mischfonds und Aktienfonds. Wie immer in diesen Phasen empfehlen wir auch die Kaufzeitpunkte zu streuen - "häppchenweise" einkaufen und dann viele Jahre liegen lassen.
So tragisch der Ausbruch dieser Krankheit auf der menschlichen Seite ist, wirtschaftlich ergeben sich durch die Preisrückgänge auch Chancen für langfristig orientierte Anleger. Das Wachstum im ersten Halbjahr wird deutlich zurückgehen, auch eine kurze Rezession ist nicht ausgeschlossen. In der folgenden Erholung dürfte es in vielen Bereichen aber auch Nachholeffekte geben.
Klar ist, dass die Ausbreitung des Virus noch eine Weile anhalten wird und die negativen Schlagzeilen in den Medien dominieren werden. Klar ist auch, dass verunsicherte Endverbraucher, die am liebsten zu Hause bleiben, und Unternehmen, die teilweise ihre Produktion unterbrechen müssen, schlecht für die Wirtschaft und Börse sind.
Aber sind gute Unternehmen Mitte März 2020 nun 30% (um diesen Wert sind die Aktienindizes weltweit im Durchschnitt gefallen) weniger wert als im Januar? Die kurzfristigen Gewinne in den ersten zwei bis drei Quartalen werden in vielen Bereichen stark sinken, in einzelnen Branchen wird es Verluste geben. Aber gute Qualitätsunternehmen werden diese Krise meistern und wieder auf den Gewinnpfad zurückkehren. Entscheidend für die Bewertungen der Unternehmen sind nicht die Ergebnisse eines Halbjahres mit extremen Sondereinflüssen, sondern die langfristigen Gewinnentwicklungen. Die Gewinnerwartungen werden in der Börsenbewertung diskontiert, zusätzlich fließt der Substanzwert (Immobilienvermögen, Maschinen, Patente, Markenwerte u.a.) in die Gesamtbewertung ein. Wir sind nicht der Ansicht, dass gute Unternehmen 30% weniger wert sind als vor ein paar Wochen.
Für viele Anleger wäre es wohl besser, die Unternehmen würden nicht täglich bepreist, dieses würde manches Fehlverhalten bremsen. Emotionale Faktoren wie Angst und Gier spielten eine geringere Rolle. Für antizyklisch agierende Investoren bringt die tägliche Handelbarkeit dagegen mehr Chancen.
Megatrends
Die Megatrends sind im aktuellen Medienumfeld vergessen, aber sie sind nicht weg. Von diesen Trends profitieren innovative, klug geführte Unternehmen. Diese Themen werden in der Zeit nach Corona wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen: Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Robotik und Automatisierung, Mobilität, Klimawandel, Demografie, Ernährung der Zukunft. Diese Trends sind nicht alle nur positiv - viele haben disruptiven Charakter - aber sie sind nicht aufzuhalten.
Aktienmärkte sind günstiger bewertet als Anleihemärkte
Allein die Dividendenrenditen liegen z.B. bei europäischen Unternehmen aktuell im Durchschnitt wieder über 3%. Da wird es bei einzelnen Gesellschaften 2020 Kürzungen oder Komplettausfälle geben, aber die Dividenden werden mit Blick auf die nächsten Jahre hoch bleiben, insbesondere im Vergleich zum Zinsmarkt. Durch die Entwicklungen im Februar sind die Zinsen von Staatsanleihen weiter gesunken, so dass zwischenzeitlich selbst 30-jährige deutsche Staatsanleihen negativ rentieren. Bei den Anleihen haben wir extreme Bewertungen, die ökonomisch keinen Sinn machen - nicht an den Aktienmärkten (s.u. Artikel "Nullzins-Virus").
Preisrückgänge bringen Kaufgelegenheiten
Wir nutzen wie bei allen Korrekturen die niedrigeren Kurse dazu, den Anteil der offensiven Mischfonds und Aktienfonds in den Kundendepots schrittweise zu erhöhen. Diese antizyklische Vorgehensweise hat sich in allen Krisen bewährt und das “Rebalancing-Modell“ sorgt für langfristig gute Anlageergebnisse. Im PS Premium Depot haben wir am 12. März weitere Nachkäufe von Aktienfonds getätigt.
In der aktuellen Marktphase empfehlen wir insbesondere die flexiblen Mischfonds mit offensiver Ausrichtung. Hier liegt der Aktienanteil bei den meisten Fonds in einer Bandbreite von 50 bis 75%. Dafür kann bei langfristigen Zielsetzungen der Anteil der Renten- sowie der defensiven Mischfonds im Portfolio reduziert werden.
Kaufzeitpunkte bei Aktienfonds verteilen
Die starken Kursrückgänge bringen Nachkaufgelegenheiten bei den Aktienfonds. Wir empfehlen, mögliche Nachkäufe (aus Neuanlagen oder Fondswechseln) zeitlich zu verteilen. Zum Beispiel: 50% Nachkäufe sofort, weitere 50% auf die kommenden Monate verteilen. Viele erfahrene Kunden nutzen diese Phase auch mit einer vorübergehenden Erhöhung ihrer monatlichen Käufe, indem sie vorhandene Festgeldanlagen auf das Geldkonto der Depotstelle umbuchen und so monatliche höhere Beträge für Fondskäufe bereitstellen.
Bei den Emerging Markets Aktienfonds ist die Volatilität verstärkt durch die starken Währungsschwankungen besonders hoch, deshalb sind die regelmäßigen Käufe besonders wirksam. Die langfristigen Wachstumsaussichten der Emerging Markets sind unverändert gut, der strategische Langfristinvestor kauft bei diesen Kursen auch mit Einmalbeträgen "häppchenweise" nach.
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